Die Jäger und die Afrikanische Schweinepest:

Die anderen haben Schuld!

2014 hat die Afrikanische Schweinepest (ASP), aus Russland, Weißrussland und der Ukraine kommend, die Europäische Union erreicht (Polen und Baltikum). Die hoch ansteckende Seuche befällt sowohl Haus- als auch Wildschweine und ist für beide tödlich. Ein Impfmittel gibt es (im Unterschied zur klassischen Schweinepest KSP) nicht.

Der derzeitige Seuchenzug soll seinen Anfang in Georgien 2007 genommen haben. Die ASP hat also sieben Jahre von dort bis zur EU-Grenze gebraucht, danach sechs weitere Jahre, bis sie die Oder überschritt und in Brandenburg auftrat.

Wie war das möglich?

Am wichtigsten und häufigsten ist die Ansteckung von Schwein zu Schwein. Hausschweine sind domestizierte Wildschweine, deshalb geht die Ansteckung flott voran in beide Richtungen. Wenn ein infiziertes Schwein ein anderes nur beschnuppert, dann wird das andere mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls krank. Schweine sind Allesfresser und fressen auch von den Kadavern toter Artgenossen.

„Da die Schwarzwilddichte in unmittelbarem Zusammenhang mit der Infektionsrate und der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Schweinepest steht, ist die Reduktion der Schwarzwildbestände eine der tragenden Säulen der vorbeugenden Schweinepestbekämpfung!“

Das steht im niedersächsischen Jagdbericht 2002 auf Seite 38 und bezieht sich auf die KSP, darf aber wortwörtlich auch auf die ASP übertragen werden, die damals noch kein Thema in Deutschland war.

Aber die deutschen Jäger hatten wieder einmal beschlossen, sich taub zu stellen. Gleichwohl müssen sie ein wenig ins Schwitzen gekommen sein, je näher die ASP heranrückte.

Im Jagdbericht 2013/14 steht deutlich genug:

„Diese Erkrankung ist bisher in Deutschland noch nicht aufgetreten, befindet sich aber momentan nicht zuletzt durch wanderndes Schwarzwild auf dem Vormarsch in Richtung Deutschland.“ (S. 118)

Deutschland hat die höchste Schwarzwilddichte Europas, nicht trotz der Jäger, sondern wegen der Jäger und ihrer Hege. Denn Wildschweine sind „des Jägers liebste Beute“ (Wild und Hund). Die Jäger zergrübelten sich also die Köpfe, wie man von der Tatsache ablenken kann, dass die geliebten Wildschweine eine wichtige Virenschleuder darstellen, und hatten den rettenden Einfall:

Der Mensch!
Die Wurst!

„Der“ Mensch als solcher sei Schuld an der Ausbreitung der Seuche gen Westen, vor allem LKW-Fahrer aus Osteuropa, denn sie werfen Wurststullen aus dem Fenster, in denen das Virus lange überleben kann. Die Wurst fressen Wildschweine, die – nun also doch! – das Virus weitertragen.

In diesem Schreckensszenario steckt die aus den Fingern gesogene Behauptung, dass jedes Stückchen Wurst oder Schinken, das irgendwer irgendwo wegwirft, mit tödlicher Sicherheit mit ASP-Viren verseucht wäre.

Noch nicht einmal der DJV selbst glaubt diese Behauptung, die er trotzdem verbreitet:

„Seit heute bietet der Lebensmittel-Discounter Lidl Rohwurst aus Polen an. Kann so die Afrikanische Schweinepest nach Deutschland eingeschleppt werden? […] Der DJV hat das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, um Stellungnahme gebeten. Diese liegt jetzt vor: ‚Es gibt, wie bei allen anzeigepflichtigen Tierseuchen, strenge Auflagen bzw. Beschränkungen für die Restriktionszonen, die im Falle eines Ausbruchs eingerichtet werden. Aus diesen Gebieten kommen keine Produkte in den internationalen Handel, auch nicht zu einem Discounter. Das, was in den Handel geht, stammt von gesunden Tieren und ist nach bestem Wissen und Gewissen frei von Tierseuchen.‘“ (15. Februar 2018 – www.jagdverband.de/asp-keine-produkte-aus-seuchengebieten-im-internationalen-handel)

Aber egal: Seit 2014 werden Autofahrer an deutschen Park- und Rastplätzen mit Ermahnungen in sechs Sprachen belästigt, wegen ASP keine Speisereste liegen zu lassen. Der DJV fordert zusätzlich noch, die Rastplätze wildschweindicht einzuzäunen – für die Autofahrer werden dann wohl Leitern aufgestellt?


Parkplatz an der B 191 bei Eschede – der Jäger schießt aus 250 m Entfernung in Richtung Bundesstraße

Skandal: Die Balten werfen dauernd Wurststullen weg!

Die Karte stammt vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und zeigt die Verbreitung von ASP am Jahresende 2017. Ein roter Punkt steht für ASP in einer bäuerlichen Schweinehaltung, ein blauer Punkt für ASP bei einem Wildschwein. Manche Jäger sind offensichtlich farbenblind.


Quelle: https://www.fli.de/fileadmin/FLI/Images/Tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/Karten/2017/Map_ASF_2017.jpg

Seit Ende 2019 werden auch in West-Polen immer mehr mit ASP infizierte Wildschweine gefunden, nur noch 10 km von der deutschen Grenze entfernt. Brandenburg, Sachsen und Meck-Pomm bauen Zäune an ihren Grenzen zu Polen mit einer Gesamtlänge von rund 300 km.

Perlen vor die Jäger-Säue

Das wird teuer, wie Hannah Reutter auf jagderleben.de (5.7.2020) vorrechnet: mindestens 18 000 € pro km für Aufbau, Instandhaltung und Abbau, bei 300 km also 5,4 Mill. €.

Alles für die Katz!

Und dann kam sie doch nach Brandenburg, die ASP. Der verantwortliche LKW-Fahrer hat für die letzten 10 Kilometer aber verdammt lange gebraucht. Im September 2020 wurden bei Guben (Oder) insgesamt vierzig infizierte Wildschweine entdeckt, und täglich werden es mehr. (Aktuelle Zahlen hier beim FLI.) Von einigen dieser Wildschweine sind nur Skelette gefunden worden, weshalb das FLI vermutet, dass ASP bereits in der ersten Juli-Hälfte nach Deutschland gekommen ist, unbemerkt von den Jägern, die immerzu damit prahlen, wie perfekt sie sich in ihren Revieren auskennen würden.

Es ist aber anzunehmen, dass die meisten Jäger die ASP in ihren Revieren bis zur letzten Sekunde verschweigen.

Wenig überraschend: Ein Jahr später trat ASP zum ersten Mal auch bei Hausschweinen in Brandenburg auf. Der DJV wiederholt starrsinnig: Es waren die Wurstbrote! Wir Jäger machen alles richtig! Die Behörden machen alles falsch!

Zum Jagen tragen lassen

Im schönen Niedersachsen leben – besser gesagt: vegetieren – 8,5 Millionen Schweine in Agrarfabriken, mehr, als Menschen dort hausen (Stand 2017). ASP könnte einen Schaden im zweistelligen Milliardenbereich für die bäuerlichen Viehhalter verursachen. Verständlich, dass der Deutsche Bauernverband fordert, 70% der deutschen Wildschweine abzuschießen.

Die Wildschweine dezimieren? Das wäre doch zu einfach!

„Leichter gesagt als getan. In der Jägerschaft selbst bremst man indes zu hohe Erwartungen. Einfach mehr jagen und die Gefahr wird gebannt?“
(Land & Forst (LuF), Nr. 3, 18. Januar 2018, S. 10)

Rhetorische Frage! Der Vizepräsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. sagt ganz richtig: Die Jäger schießen doch schon soundsoviele Wildschweine tot.

„Trotzdem gelingt es nicht, mit dem Wachstum der Schwarzwildbestände Schritt zu halten.“ (LuF, ebd.)

Warum auch: Jeder Jäger will möglichst viele Wildschweine in seinem Revier haben.

Den Wildschweinbestand senken?

„Das sei aber schwierig. 'Das Hauptaugenmerk muss auf Abfälle aus Osteuropa gelegt werden', so der Kreisjägermeister.“ (Cellesche Zeitung (CZ), 24. Jan. 2018)

Deshalb hat er sich höchstpersönlich fünf Monate später bei brütender Hitze und mitten im Wochenend- und Urlaubsreisestress auf der Autobahnraststätte Allertal mit erhobenem Zeigefinger auf osteuropäische LKW-Fahrer gestürzt, die aber leider nur dworzec und вокза́л verstanden (CZ, 7. Juli 2018).

Ein anderer Jäger mit dem vielsagenden Namen Hilmar von Münchhausen pinkelt die Bauern an:

„Damit überhaupt [!] wirksam gejagt werden könne, müssten zunächst die Landwirte beim Anbau von Mais und Rap[s] deutlich mehr Abstand zum Wald einhalten.“ (LuF, ebd.)

Zuerst müssen die Bauern auf Ackerfläche verzichten. Dann entscheiden die Jäger, ob sie gerade einmal Lust und Zeit zum Jagen haben. Zum „ASP-Präventionsdienstleister“ wollen sie sich ausdrücklich nicht machen lassen (CZ, 3. Juli 2021).

Denn die Jagd ist und bleibt ein Hobby: Ein Hobby soll doch Spaß bringen, es darf um Gottes Willen nicht anstrengen und findet hauptsächlich am Wochenende statt. Ein Hobby ist Selbstzweck und ordnet sich keinem Zweck unter.

Geld vom Staat für Hobbyjäger

Niemand will die Jäger an ihre schon immer bestehende Pflicht erinnern, für einen „gesunden Wildbestand“ zu sorgen und ihn vor Wildseuchen zu schützen (Bundesjagdgesetz, §§ 1 und 23). Stattdessen stecken inzwischen die meisten Bundesländer den Hobbyjägern noch Geld in den Hintern, wenn sie ihrem Freizeitvergnügen nachgehen, z. B. Niedersachsen:

„Jäger, die mehr Schwarzwild erlegen als bisher, erhalten 50 Euro Aufwandsentschädigung pro Tier. Dafür wird zunächst die bisherige Zahl der erlegten Wildschweine genau ermittelt.“ (LuF, ebd.)

Und wer liefert die Zahlen? Genau: Derjenige Jäger, der das Geld bekommen soll!

Aber wahrscheinlich sind 50 Euro nicht genug, um müde Jäger munter zu machen:

„Diese Strecke [48 tote Schweine] ist auf den ersten Blick nicht groß, zeigt aber deutlich die Schwierigkeiten auf, die wir mit der erforderlichen Bejagung der Wildsauen aufgrund der verzögerten landwirtschaftlichen Ernte hatten“, berichtet der Hegering Lachtetal über seine Jagdveranstaltungen an zwei Samstagen im November 2017 (Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Lachendorf, Januar 2018, S. 31).

Ausnahmsweise hatten diesmal nicht die Reiter, Radfahrer und Spaziergänger Schuld, sondern die Bauern. Aber immer Schuld hat das Wetter: Mal ist es zu heiß, mal zu kalt, mal regnet es zu viel, mal zu wenig. Und dann sind die Wildschweine auch noch sauintelligent und tricksen die Jäger aus, wo sie nur können.

„Die Natur hat gegen uns gespielt“, schimpft der stellvertretende Kreisjägermeister, weil im darauf folgenden Jagdjahr 2018/19 die Celler Jäger weniger Wildschweine totgeschossen haben als im Jahr davor (CZ, 17. Juli 2019).

Einladung zur Vetternwirtschaft

Wer hat sich das Geschenk an die niedersächsischen Jäger in Höhe von 3,5 Mill. Euro ausgedacht? Barbara Otte-Kinast, Landwirtschaftsministerin von Niedersachsen von 2017 bis 2022. Bei der Celler Kreisjägerschaft e. V. hat sie sich bald nach Amtsübernahme folgendermaßen eingeschmeichelt:

„Die gelernte Hauswirtschafterin, die aus einer Jägerfamilie und aus der Landwirtschaft stammt und in einen landwirtschaftlichen Betrieb eingeheiratet hat, punktete dann auch erwartungsgemäß mit jagdlichen Kenntnissen und offenen Ohren für die Anliegen der Jägerschaft. Sie verstehe Politik als Dienstleistung. 'Wenn irgendwo der Schuh drückt, müssen wir es wissen, damit wir es ändern können', ermunterte sie die Anwesenden, ihre Wünsche und Sorgen vorzubringen.“ (https://celleheute.de/ministerin-zu-gast-bei-celler-jaegerschaft-schweinepest-und-nutria-population-bereiten-sorgen/, 4.3.2018, Autorin: Susanne Zaulick)

Die jägerhörige Bauersfrau muss dafür gesorgt haben, dass in dem von ihr gemeinsam mit dem Chef der niedersächsischen Jäger herausgegebenen Jagdbericht 2017/18 alles früher über die Schweinepest geschriebene über den Haufen geworfen wurde: der „Hauptverursacher der Einschleppung“ der ASP sei „das Wegwerfen infizierter Lebensmittelreste in die Landschaft“ (S. 8).

Im Jagdbericht 2018/19 kommt dagegen ein ganz neuer und keinesfalls unwichtiger Verursacher zur Sprache: Die Schweinejäger selbst sind eine Virenschleuder!

„Möglichst nicht in Gegenden, in denen ASP vorkommt, jagen.“ (S. 115)

Damit wären allerdings drei Viertel von Afrika tabu; denn wie der Name schon sagt: Die afrikanische Schweinepest ist in Afrika beheimatet, wo sich Massen von europäischen Jagdtouristen tummeln, die mit Lust Warzenschweine töten. Diese Tiere können ASP-Viren verbreiten, ohne selbst zu erkranken. Und dass seit 2007 keine deutschen Jäger mehr zum lustvollen Schweinetöten nach Osteuropa reisen, ist auch nicht wahr.


Bilanz der zynischen Gleichgültigkeit

Was hatten sie doch beim ersten Corona-Lockdown 2020 herumgetönt: Die Jagd darf nicht eingeschränkt werden! Die Jagd ist systemrelevant! Wir müssen/wollen/werden die ASP-Ausbreitung verhindern!

Am Ende des Jagdjahres 2020/21 zeigte sich:

In Rheinland-Pfalz schrumpfte die Schweinestrecke auf 55% zusammen, in Hessen sogar auf 35% (DJZ, 20.10. und 7.6.2021); in NRW halbierte sie sich (dpa/FAZ 30. Dez. 2021). NRW-Ministerpräsident Wüst ist übrigens selbst Jäger.

In Thüringen nahm die Schweinestrecke um 16% ab, in Sachsen-Anhalt um 14%, in Sachsen und in Brandenburg, wo die ASP bereits ausgebrochen war, um jeweils 21%.

In Meck-Pomm dagegen erschossen die Jäger 10% mehr Schweine. „Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus [auch ein Jäger] führt die deutliche Steigerung auf das Verantwortungsbewusstsein der Jäger in der ASP-Prävention und die vom Land gewährte 'Pürzelprämie' zurück.“ (jagderleben.de, 29.9.2021, Fokko Kleihauer)

Fast alle Bundesländer zahlen inzwischen eine Prämie, und wenn es den Jägern wirklich ernst wäre, müsste die Steigerung zwischen 100% und 1000% liegen.

2021: ASP auch in Mecklenburg-Vorpommern

Mitte November 2021 musste Dr. Backhaus bekanntgeben, dass sich die ASP inzwischen bis in das Zentrum von Meck-Pomm vorgearbeitet hat. In einer Agrarfabrik im südlichen Landkreis Rostock, einem sogenannten Familienbetrieb, waren mehrere Schweine an ASP gestorben. Daraufhin wurden sämtliche 4038 Schweine abgemurkst, so verlangen es die einschlägigen Vorschriften (das muss man nicht verstehen). Dr. Backhaus betonte, er habe die Lage voll im Griff. Im Übrigen gab er sich ahnungslos und überrascht, wie das Virus hereingekommen ist: „Wir tappen da noch im Dustern“, sagte er laut NDR. Aber eines weiß er trotzdem ganz genau: „Von Wildschweinen wurde das Virus offenbar nicht in die Anlage getragen“ (NDR und DJV). Dr. Till Eulenspiegel kennt sie alle persönlich – bis auf die vier infizierten, die während einer Treibjagd am 19.11. teils erschossen wurden, teils schon vorher tot waren. Sicher ist, dass es auch noch einige lebende Schweine gibt, die das Virus weitertragen.

Dass nun entsprechend sämtliche Wildschweine in Meck-Pomm abgemurkst werden, darf man nicht erwarten, kann man aber gut verstehen: Der Jäger Dr. Backhaus (SPD) wird das zu verhindern wissen. Das freut auch seinen Jagdkumpel, den zurückgetretenen Innenminister Caffier (CDU). Stattdessen werden noch mehr Zäune gebaut, und der DJV stellt wieder einmal freche Forderungen auf:

„Der DJV fordert von Politik und Behörden weitere Anstrengungen, um die Ausbreitung des ASP-Virus einzudämmen. […] Zudem fordert der DJV Anreize für die Wildschweinjagd.“ (31.1.2022)

Nanu, die Jäger haben keinen Bock mehr auf die Schweinejagd? Anstrengen sollen sich nur die anderen!

Quellen: https://www.jagderleben.de/news/asp-landkreis-rostock-4038-schweine-muessen-getoetet-713099
https://www.jagdverband.de/keine-afrikanische-schweinepest-im-umfeld-von-betroffenem-betrieb
https://www.jagdverband.de/trotz-corona-jaeger-erlegen-687581-wildschweine
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/

Meck-Pomm, ein Jagdjahr später: „Schwarzwildstrecke sinkt. Minister dennoch zufrieden“ schreibt die DJZ am 6.9.2022 nicht ohne Ironie. Die Jäger erschossen 28% Wildschweine weniger als 2020/21 — Dr. Till Eulenspiegel-Backhaus lobt sich und seine Jäger weiter in den höchsten Tönen und zahlt ihnen in sechs Jahren insgesamt 11,2 Mill. € Prämien (DJZ, 10.4.2025).

2022: ASP auch in Niedersachsen

Die oben schon gewürdigte Ministerin Otte-Kinast musste Anfang Juli 2022 den ersten ASP-Fall in Niedersachsen bekanntgeben, nachdem sie seit Amtsantritt pausenlos den Jägern für deren angeblich aufopferungsvollen Kampf gegen ASP gedankt hatte. Nun sagte sie achselzuckend:

„Es war leider nur eine Frage der Zeit, wann die Schweinepest auch Niedersachsen erreicht.“ (LuF Nr. 27/2022, 7.7.2022, S. 12f)

In einer Agrarfabrik im Emsland waren einige infizierte Tiere entdeckt worden. Darauf wurden alle 1780 Tiere getötet, in einem sog. Kontaktbetrieb wurden vorsorglich auch alle Tiere getötet, obwohl keine Infektion festgestellt worden war.

„Ministerin Otte-Kinast betonte, dass das Land Niedersachsen gut vorbereitet war auf den Tag X.“ (LuF ebd.)

Sie hat nämlich Pläne in der Schublade liegen und einen „Landeslenkungsstab Tierseuchen“ einberufen. Sie erörtert auch Möglichkeiten:

„Des Weiteren wird die Möglichkeit eines Wildschweinmonitorings um den Ausbruchsbetrieb gemeinsam mit der Jägerschaft erörtert.“ (LuF ebd.)

Das hat es also bisher nicht gegeben, trotzdem behauptet die Jägerschaft vollmundig, dass bei diesem ASP-Fall „Wildschweine keine Rolle gespielt haben“ (LuF ebd.).

Die niedersächsischen Jäger hatten im Jagdjahr 2019/20 70 481 Wildschweine totgeschossen, danach sank die Strecke Jahr für Jahr und erreichte im Jagdjahr 2022/23 mit 36 134 toten Tieren den niedrigsten Stand der letzten 15 Jahre (Nds. Jagdbericht 2022/23, S. 49).

„Der Alptraum ist (noch nicht) zu Ende“ (LuF)

Nach den einschlägigen Vorschriften wurde im Emsland für drei Monate eine Sperrzone eingerichtet, in der fast 300 schweinehaltende Betriebe liegen. Es durften keine Schweine heraus und keine herein, höchstens mit Ausnahmegenehmigung. Darüberhinaus weigerten sich die meisten Schlachtbetriebe, Tiere aus der Sperrzone anzunehmen. Die Ankaufspreise fielen ins Bodenlose. Nach vorläufigen Berechnungen der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands summiert sich der Schaden auf 15 Mill. Euro. Manche Betriebe sind pleite, andere noch höher verschuldet als zuvor. Der Schweinestau dauert auch nach Ende der Sperrzeit an (LuF Nr. 40/2022, 7.10.2022, S. 34).

2024: Neuer Ausbruch in einem Schweinebetrieb in Meck-Pomm

In einer Agrarfabrik bei Pasewalk wurde Anfang Juni ASP festgestellt. 3500 Schweine wurden getötet.

Minister Backhaus ordnete hektische Aktivitäten an: „Das Gelände des betroffenen Betriebes wird von Sicherheitsleuten bewacht. Polizisten fahren im Seuchengebiet Streife. Drohnen suchen nach Wildschweinen“ (ndr.de, 9.6.2024).

Ja, wo laufen sie denn? Wenn es drauf ankommt, haben Jäger nie irgendeine Ahnung.

„Eigentlich“ gelte das Bundesland als seuchenfrei, und wenn ASP trotzdem immer wieder ausbricht, dann können niemals deutsche, sondern immer nur polnische Wildschweine die Schuld haben, so redet der NDR dem Herrn Minister nach dem Munde. Ist denn der Anti-Wildschwein-Zaun an der Grenze zu Polen schon wieder abgebaut worden?

Fünf Monate später: Backhaus habe „Sorgenfalten“, meldet ndr.de. In Brandenburg war soeben wieder einmal ein ASP-infiziertes Wildschwein gefunden worden, nur 20 km von der Grenze zu Meck-Pomm entfernt.

Kampf gegen ASP fordert ein Todesopfer

Vier Jäger aus dem Kreis Cloppenburg (Niedersachsen) unternahmen einen Jagdausflug in den Kreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg). Sie wollten Wildschweine totschießen. Einer der vier starb durch eine Kugel, die von einem etwa 200 Meter entfernten Hochsitz abgegeben worden war. Ein Jagdexperte merkte an, dass die Sicherheits­vorschriften nicht immer gebührend beachtet werden würden. Da der Unfall am 2. Januar 2025 stattfand, kann man auch spekulieren, ob der Schütze noch nicht wieder nüchtern war (pirsch.de, 6.1.2025).

Und noch eine Meldung aus Meck-Pomm:

„Wildschweine werden zur Plage […] In Rostock […] gibt es regelmäßig Probleme mit den Schwarzkitteln, etwa bei Verkehrsunfällen wie jüngst auf der Stadtautobahn […]. ‚Wir sprechen hier von einer waschechten Bedrohungslage. Menschen meiden gewisse Orte in der Stadt aus Angst‘“ sagte der CDU-Landeschef Daniel Peters laut pirsch.de (A. Losert, 16.1.2025).

Ich wette, das geht Jägern wie denen aus Cloppenburg völlig am Anus vorbei.

Im Januar 2025 wurde die Maul- und Klauenseuche (MKS) bei einigen extensiv gehaltenen Rindern in Brandenburg entdeckt. MKS-Viren können auch durch Wildschweine verbreitet werden. Es bleibt spannend!

2024: ASP auch in Hessen

Ein infiziertes Wildschwein wurde Mitte Juni im Kreis Groß Gerau gefunden, offiziell der erste ASP-Fall in Hessen – sollte das Bundesland bis vor kurzem noch nicht auf den Landkarten der osteuropäischen LKW-Fahrer verzeichnet gewesen sein?

Frau Prof. Dr. Carola Sauter-Louis vom Friedrich-Loeffler-Institut, das auf der Insel Riems in der Ostsee liegt, hat nämlich, als sie zufällig aus dem Fenster ihres Instituts schaute, die Szene genau beobachten können: „durch ein achtlos weggeworfenes Wurstbrot“ eines LKW-Fahrers „an einer Autobahnraststätte“ sei die ASP nach Hessen gelangt, Frau Prof. Dr. konnte die ASP-Viren in der Wurst mit bloßem Auge erkennen! So plappert es Frau Schlegl von der Frankfurter Rundschau nach (18.6.2024).

„Neue ASP-Fälle in Hessen: Ist die Seuche bereits außer Kontrolle?“

Das schreibt pirsch.de nur vier Tage später und bestätigt meine Behauptung, dass die Jäger die ASP in ihren Revieren immerzu vertuschen:

„Am Samstag [22.6.] teilte das Umweltministerium mit, dass rund 500 Meter vom Erstfund entfernt, fünf weitere infizierte Tiere entdeckt worden seien. Einige Fälle sollen angeblich älter sein. Nach Ansicht des Umweltministers Ingmar Jung verändere dies die Lage, da die Seuche damit schon länger wüte“ (pirsch.de, 22.6.2024, A. Losert).

Markige Worte eines Ministers, der auch für die Jagd, einer ganz besonderen Art der Naturzerstörung, zuständig ist. Aber Jäger haben andere Sorgen! Hessen hat ihr Wehklagen erhört und den Wolf in die Liste derjenigen Tierarten aufgenommen, die die Jäger und nur die Jäger töten dürfen:

„Jagdminister Jung: Wolf im Jagdrecht ist Grund zu feiern“ (wildundhund.de, 10.10.2024). Der Wolf, der Wildschweine jagt …!

Die Zahl der entdeckten infizierten Wildschweine in Hessen steigt unaufhörlich weiter, und schon am 8.7. wurde das erste ASP-erkrankte Hausschwein bekannt. Es wurde getötet ebenso wie seine acht Stallkumpel.

Derweil schlägt die Jägerpropaganda immer neue Purzelbäume:

„NRW warnt vor Schweinepest – Fußball-EM kann Ausbreitung beschleunigen“

„Bei der Fußball-EM reisten die schottischen Fans vom ersten Spiel in München nach Köln zur zweiten Partie gegen Schweiz.“
Glasklare Beweisführung! Geschrieben hat das Simon Stock am 23.6.2024 auf wa.de. Er hätte einmal im Atlas nachschauen sollen, wie weit Köln und München vom Kreis Groß Gerau entfernt sind, und außerdem beim FLI, wie viele Fälle von ASP es bisher bei München und in Schottland gegeben hat (Antwort: null). Falls Herr Stock gut aufgepasst hat, kommt diese wüste Theorie von der NRW-Ministerin für Landwirtschaft, Jagd und vielem anderen, Frau Gorißen. Sie redet wie eine Jägerin. Ihr Chef ist der schon erwähnte Jäger Wüst.

Und es geht noch verrückter:

„Verbreitung durch Feuerwerk. Weitere ASP-Fälle in Hessen“ (topagrar.com, 30.12,2024)
„Angst vor ASP-Ausbreitung: Bitte kein Feuerwerk zünden!“ (pirsch.de, 31.12.2024)

Demnächst wird auch noch der Osterhase verdächtigt werden. Vor dem reisefreudigen Weihnachtsmann wurden wir aber nicht gewarnt.

2024: ASP auch in Rheinland-Pfalz

Die Wildschw… pardon: die osteuropäischen LKWs sind weiter nach Westen vorgedrungen und haben erstmalig den Rhein überwunden. Lange vor Silvester wurden zwei Wildschweine im Kreis Alzey-Worms positiv auf ASP getestet (tagesschau.de, 10.7.2024).

2024: ASP zurück in Baden-Württemberg

Ein an ASP erkranktes Wildschwein wurde am 3. August entdeckt. Wer hat es entdeckt? Spaziergänger! Wer hat es erschossen? Nur Jäger dürfen das! (pirsch.de, 9.8.2024)

Der zuständige Minister zeigt sich abgebrüht:

„Es sei, so Hauk, 'nur eine Frage der Zeit' gewesen, wann die Schweinepest Baden-Württemberg erreicht, da die Seuche bereits seit Wochen in Rheinland-Pfalz und Hessen grassiert.“ (tagesschau.de, 9.8.2024)

Im Mai 2022 hatte die ASP schon einmal ein Gastspiel in Baden-Württemberg gegeben. Hat Hauk nur vergessen. Hauks Gegenmaßnahme: Zuschauen, wie sich die ASP weiter ausbreitet. Komplizierter ausgedrückt:

„Die passive Überwachung, insbesondere in Verbindung mit einer aktiven Suche nach verendeten Wildschweinen, sei das wirksamste Instrument zur Feststellung der ASP und zur Überwachung ihrer Ausbreitung.“ (wildundhund.de, 10.3.2025)

So wurde dann im März 2025 das zweite, an ASP erkrankte Wildschwein in BaWü entdeckt.


„ASP-Bekämpfung kostet Brandenburg rund 63 Millionen Euro“

Vorläufig, muss man ergänzen, denn die Zahl stammt von Ende 2021 (pirsch.de, 11.3.2022), und die ASP wütet weiter.

Brandenburg hat die Fallenjagd auf Wildschweine erleichtert. In den sog. Saufängen können ganze Rudel lebendig gefangen und dann erschossen werden. Was den Jägern bei der „scharfen Bejagung“ von Füchsen und anderem „Raubzeug“ als das Selbstverständlichste der Welt erscheint, ruft hier bei ihnen Empörung hervor: Tierschutz! Ende der waidgerechten Jagd!

Dasselbe in Hamburg: Angesichts der heranrückenden ASP hatte die zuständige Behörde im nord-östlichen Zipfel des Stadtgebietes fünf Fallen aufstellen lassen. „72 Wildschweine sind so in der vorigen Jagdsaison getötet worden. Viermal mehr als in freier Wildbahn zur Strecke gebracht wurden.“ (ndr.de, 26.7.2023)

Jäger protestierten in allerlei Verkleidungen („ein breites Bündnis aus Tierschutzverbänden, Jägerinnen und Jägern, Politikerinnen und Politikern und dem Bürgerverein Duvenstedt/Wohldorf-Ohlstedt“ laut NDR) mit einer schwer zu überbietenden Heuchelei: Die armen Tiere müssen leiden! Sie sitzen in der Falle und bekommen Herzklopfen, bevor sie erschossen werden! Wenn dagegen Waidmänner Wildschweine mit Hunden hetzen, sie mit Kugeln durchsieben und oft nur verletzen statt zu töten, dann sei das ein reines Vergnügen (für die Schweine). Außerdem sei die ASP doch noch gar nicht in oder bei Hamburg ausgebrochen, und es gebe nur wenige schweinehaltende Betriebe dort. Vorbeugende Reduzierung des Wildschwein-Bestands? Wir lassen lieber das Kind in den Brunnen fallen!

Aber gegen den Fuchs ist alles erlaubt: Unter dem Vorwand der Tollwutbekämpfung setzten Deutsche Jäger sogar Giftgas (Phosgen) ein.


„Norwegen will Wildschweine ausrotten“

„Aus Angst vor der ASP kündigt Norwegens Landwirtschaftsminister Geir Pollestad an, die Bemühungen zu verstärken, die Wildschweinpopulation Norwegens auszurotten.“ (natuerlich-jagd.de, 25.9.2023)

Denn auch im benachbarten Schweden ist die ASP inzwischen angekommen, in Norwegen noch nicht. Bis Jahresende 2023 wurden 60 infizierte Wildschweine gefunden (FLI, abgerufen 3.1.2024), aber keine osteuropäischen Wurststullen.


Italien: „Militär soll bei Bejagung von Wildschweinen helfen“

Auch in Italien ist die ASP angekommen, wie Anfang 2022 bekannt wurde. Eine Reihe von Staaten hat vorsichtshalber die Einfuhr italienischer Wurst- und Schinkenprodukte verboten. (Verbote gibt es in mehreren Ländern auch für deutsches Schweinefleisch.) Ein Jahr lang sollen nun Soldaten Wildschweine töten (pirsch.de, 5.6.2024). In Deutschland gottseidank undenkbar – bzw. nur gegen eine üppige „Entschädigung“ auf das Konto der Jäger. Die haben den größten Schaden.


ASP zurück in Tschechien – Jäger sabotieren Wildschweinjagd der Polizei

Seinen ersten ASP-Ausbruch erlebte Tschechien im Jahr 2017 (siehe Karte oben). Die Seuche konnte lokal begrenzt und dann gänzlich ausgemerzt werden. Es wurden nicht nur Zäune gebaut, sondern es wurden auch Polizisten für die Jagd auf Wildschweine eingesetzt. 2024 meldete sich die ASP jedoch zurück.

„Vor Jahren hatte sich der Einsatz von Scharfschützen der Polizei als erfolgreich herausgestellt und so sind auch diesmal wieder Polizisten in jagdlicher Mission unterwegs. Das Ziel ist klar: eine deutliche Reduzierung der Wildschweinpopulation. Doch nicht jeder regionale Jäger scheint für die ‚Hilfe‘ dankbar zu sein. Nahe Jablonek im Jagdgebiet Rádlo stellten die Polizeijäger eine weiße Substanz in ihrem Jagdbereich fest. Nach Analyse handelt es sich um Waschpulver, das offensichtlich großflächig zur Schwarzwildvergrämung ausgebracht worden war.“ (pirsch.de, S. Birka, 22.11.2024).


Ohio: „Umstrittenes Gesetz: Hier dürfen Wildschwein[e] ohne Jagdschein erlegt werden“

„Die neue Gesetzesvorlage in Ohio sieht folgende Maßnahmen vor. Es gilt ein Verbot für die Einfuhr von Wildschweinen sowie das Verfüttern von Müll [Abfall] an diese. Ebenfalls gilt ein Jagdverbot mit Ausnahme für Landbesitzer und Pächter. Diese dürfen Wildschweine auf privatem oder öffentlichem Grund ohne Jagdschein erlegen. […] Diese Maßnahmen seien nötig, da die Wildschweine ein ernsthaftes Krankheitsrisiko für den Staat und die Schweinebestände der Nation darstellen würden. Laut National Hog Farmer können sie mindestens 30 bekannte virale und bakterielle Krankheiten und fast 40 Parasiten übertragen, die Menschen, Haustiere, Nutztiere und Wildtiere befallen können. Zudem wächst die Angst vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP).“ (agrarheute.com, 17.12.2024)


Belgien: Unglaubliche Gerüchte

Schon 1985 war die ASP einmal in Belgien ausgebrochen, was einen Schaden von umgerechnet 35 Mill. Euro verursachte. Die Krankheit „wurde von einer weggeworfenen Wurstsemmel eines Afrikatouristen ausgelöst.“ (Armin und Uschi Deutz, Wildkrankheiten, Stocker-Verlag, Graz - Stuttgart 2011, S. 155)

Falls der Afrikatourist ein Jagdtourist gewesen war, soll mir die Sache recht sein.

2018 trat die ASP erneut auf. Zur Erklärung wurden drei Theorien aufgetischt:

  1. Wurstfressende LKW-Fahrer aus Osteuropa (die kurvten 1985 noch nicht durch Westeuropa).

  2. Belgische Soldaten, die von Manövern im ASP-verseuchten Baltikum zurückgekehrt waren.

  3. „Und es gibt noch eine dritte Theorie, die nach einigen Verhaftungen [sic!] in Umlauf kam: Mitglieder der Brüsseler High-Society hätten illegal Wildschweine aus Osteuropa importiert, um diese im Süden Belgiens freizulassen und zu bejagen …“ (Vincent ter Beek, ein Schweinefachmann aus Belgien, in: Land & Forst 31/2020, S. 43)


Der Kampf der Jäger gegen die Schweinepest: Ein einziger Schwindel

Pirsch.de (26.1.2025) stellt dem Anführer der deutschen Freizeit-Vergnügungsjäger eine Frage, die es in sich hat:

„Müssen bzw. können wir die ASP überhaupt bekämpfen oder können wir nicht auf eine Durchseuchung setzen?“

Antwort:

„Helmut Dammann-Tamke: In Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen werden Sie keine politischen Kräfte finden, die sich auf die Idee einlassen, die Bundesrepublik durchseuchen zu lassen.“

Interessant: In 14 Bundesländern haben sich Dammanns Jagdkumpel bereits damit durchgesetzt, die Seuche durch eifriges Däumchendrehen zu bekämpfen. In zwei anderen Ländern ist noch Lobbyarbeit zu leisten.


Land & Forst wird herausgegeben von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und dem Niedersächsischen Landvolk e. V. (Landesbauernverband).

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http://eti-veth.de/ASP.htm
2025-04-14